Zone Six 10 Years Of Aural Psychedelic Journeys, Sulatron Records, 2008 |
Hans-Peter Ringholz | Guitar, Effect & Echo-Guitar | |||
Rusty | Keyboards | |||
Dave Schmidt | Bass, Echo-Bass, Recording, Synthesizer & Effects | |||
Martin Schorn | Synthesizer & Cosmic Sounds | |||
Claus Bühler | Drums | |||
Julius K. | Spaceguitar, Guitar & Effects | |||
Walt Jahn | Drums | |||
Jodi Barry | Vocals | |||
Kay Meißner | Drums | |||
Gäste; | ||||
Ben Basgård | Lap Steel Guitar | |||
Michaela Traxler | Voice | |||
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01. Something's Missing | 05. Hiddenworld | |||
02. Beautiful | 06. Grateful Life | |||
03. Come Inside | 07. Rockhead To Eden | |||
04. Knuf on tog | 08. Infernale Grande | |||
Im Jahre 1997 eher zufällig entstanden, als ein Teil der Band LIQUID VISIONS einen Auftritt nicht realisieren konnte und die verbliebenen drei (Hape Ringholz, Claus Bühler und Dave Schmidt) sich zu einer spacigen Jamsession verabredeten, konnte ZONE SIX zur Veröffentlichung dieser Kompilation von frühen und seltenen Werken bereits ein zweistelliges Bandjubiläum feiern. Grundlage ist damals wie heute die Improvisation, das Spiel mit abgedrifteten Soundideen und Effekten, die in ausgedehnten Jams langsam entwickelt, von allen Seiten betrachtet und stückweise verändert werden oder aber, immer wieder aufgegriffen, zu hypnotischen Endlosschleifen verwachsen, die in geradezu tranceartige Zustände abgleiten.
Selbstredend kommt dieser Ansatz am besten live zur Geltung, weshalb es auch mehr als 15 Mitschnitte, in allerdings zum Teil recht bescheidener Klangqualität von ZONE SIX gibt. Hier, auf “10 Years Of Aural Psychedelic Journeys“, sind acht essentielle und nicht mehr erhältliche Aufnahmen aus der wechselhaften Bandhistorie versammelt, die von Mastering-Meister Eroc klanglich ziemlich ordentlich aufpoliert worden sind, so dass man keine Angst haben muss, einen klanglichen Geröllhaufen vorzufinden. Die beiden ersten Tracks mit der Australierin Jodi Barry am Gesang, bieten eine recht reizvolle Mischung aus melodischer Psychedelia und einem Schuss Ambient und man bedauert fast ein bisschen, dass man nicht in ähnlicher Richtung weiterexperimentiert hat. Come Inside. live aufgenommen 1998 in Landau ist dann nämlich schon das letzte gemeinsame Stück mit Barry, die hier etwas kräftiger intoniert und aus sich herausgehen darf. Das nachfolgende, hypnotische Knuf On Tog von 1999 ist jedenfalls instrumental und wird von Martin Schorns spacigem Synthesizer dominiert.
Hiddenworld wirk ein wenig reduziert mit seinem etwas monotonen Groove, während Grateful Life eröffnet dann den Reigen der Aufnahmen aus dem Malzhaus in Plauen und ist, mit Ben Basgård an der Lap Steel Gitarre und Julius K. an der Space Gitarre sicherlich etwas für Jamband-Liebhaber. Deutlich krautiger wird es bei Rockhead To Eden, während der abschließende fünfzehnminütige Abflug bei Infernale Grande seinem Namen alle Ehre macht und wirklich nur etwas für Hartgesottene ist – Space trifft Avantgarde und Free Jazz der impulsiven, expressiven Art. Insgesamt also eine spannende Entdeckungsreise in die vielfältige Welt improvisierter, spacig-psychedelischer Soundlandschaften und für alle Freund abgefahrener Jams ein Hinhören wert. Aufgrund der Limitierung auf 1000 Exemplare darüber hinaus für die Freund von ZONE SIX oder den LIQUID VISIONS natürlich sowieso ein Muss.