John Lennon Power To The People - The Hits, EMI, 2010 |
John Lennon | Vocals, Guitar, Piano | |||
Yoko Ono | Vocals | |||
Eric Clapton, George Harrison, Ted Turner, Rod Linton, David Spinozza, Jesse Ed Davis, Earl Slick u.v.m. | Guitar | |||
Klaus Voorman, Tony Levin, Neil Jason, Gordon Edwards u.v.m. | Bass | |||
Jim Keltner, Aynsley Dunbar, Ringo Starr, Alan White, Andy Newmark u.v.m. | Drums | |||
Nicky Hopkins, Billy Preston, Ken Ascher, Leon Russell, George Small u.v.m. | Keyboards | |||
und zahlreiche weitere Musiker | ||||
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CD - The Music: | ||||
01. Power To The People | 09. (Just Like) Starting Over | |||
02. Gimme Some Truth | 10. Mind Games | |||
03. Woman | 11. Watching The Wheels | |||
04. Instant Karma (We All Shine On) | 12. Stand By Me | |||
05. Whatever Gets You Thru The Night | 13. Imagine | |||
06. Cold Turkey | 14. Happy Xmas (War Is Over) | |||
07. Jealous Guy | 15. Give Peave A Chance | |||
08. #9 Dream | ||||
DVD - The Videos: | 09. (Just Like) Starting Over | |||
01. Power To The People | 10. Mind Games | |||
02. Gimme Some Truth | 11. Watching The Wheels | |||
03. Woman | 12. Stand By Me | |||
04. Instant Karma (We All Shine On) | 13. Imagine | |||
05. Whatever Gets You Thru The Night | 14. Happy Xmas (War Is Over) | |||
06. Cold Turkey | 15. Give Peave A Chance | |||
07. Jealous Guy | ||||
08. #9 Dream | ||||
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"Ich wurde am 9. Oktober 1940 gebohrt, als, glaube ich, die Nazmiefs unter Adoof Hitzler (der nur eins hatte) uns noch bombastierten".
Mit diesen Worten beginnt John Lennon seine Selbstbeschreibung ("Über den Verfasler"), in der deutschen Übersetzung seines ersten Buches "In His Own Write" ("In seiner eigenen Schreibe"). Über seinen einzigartigen Humor, sein vielfältiges Talent, natürlich auch seinen Sarkasmus und Zynismus, sagt das schon viel aus.
An jenem 9. Oktober 1940 wurde dieser außergewöhnliche Mensch und Musiker geboren und wäre nun 70 Jahre alt. Kaum vorstellbar, oder? Was würde er jetzt machen? Immer noch Alben aufnehmen? Und wenn, in welchem Stil? Blues? Rock'n'Roll? Bücher schreiben? Sich immer noch politisch engagieren? So viele Fragen, die unbeantwortet bleiben.
Genauso, wie die Frage nach seinem Tod: Warum? 30 Jahre sind es bald, seit John Lennon auf den Stufen des Dakota Buildings in seinem geliebten New York erschossen wurde. Ich weiß noch wie heute, die Stelle und die Uhrzeit als ich es erfuhr. Ein ungläubiges "Das stimmt nicht" entfuhr mir augenblicklich.
Die Jahrestage seiner Geburt und seines Todes werden mit einer groß angelegten Werbe- und Veröffentlichungskampagne gewürdigt, wie wir bereits in unseren News verkündeten.
Als erste Veröffentlichung gibt es mit "Power To The People" die "Hits" von John Ono Lennon. Die gibt es als "einfache" CD, oder, wie hier, mit beiliegender DVD, auf der es zu sämtlichen Songs die entsprechenden Videos gibt.
Mit 15 Songs kann man schwerlich die Karriere Lennons umfassen und ein paar der wichtigsten, wie Working Class Hero, Woman Is The Nigger Of The World oder Mother fehlen, aber die erfolgreichsten sind hier wohl vertreten.
Power To The People mit seinem Stampf- und Klatschrhythmus, kann nur mitreißen. Wer, außer John, hätte so eine Nummer schreiben können? Wenngleich sie - ähnlich wie zu BEATLES-Zeiten Revolution - nicht so radikal war, wie es den Anschein hat. Gimme Some Truth klingt ein bisschen wie I Am The Walruss, während Woman einer, vielleicht der, schönste Lovesong ist, denn John gesungen hat.
Instant Karma mit seinem unglaublichen Piano-Drive und einem fast heißer schreienden Lennon ist ebenfalls ein echtes Erlebnis. Heute noch. Whatever Gets You Thru The Night ist bester funky Stoff um einen durch eine New Yorker Nacht zu transportieren. Auch Elton John hat an diesem dynamischen Song Gefallen gefunden. Besser, eindringlicher, dramatischer, hat wohl nie einer die Qualen beim Heroinentzug beschrie(b)en, wie Lennon in Cold Turkey. Selbsterfahrung ist Alles.
Über Jealous Guy haben sich Heerscharen von Musiker - von ROXY MUSIC bis zu den BLACK CROWES - hergemacht. Am schönsten gepfiffen hat es wohl Bryan Ferry aber das Original ist unschlagbar.
Herausragend ist natürlich Imagine, nicht nur, wegen seiner unsterblichen Zeile "You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one". Bei Stand By Me kann ich mich ausnahmsweise einmal mit Phil Spectors Produktion anfreunden, dir mir sonst immer etwas zu überladen ist. Vielleicht neben Sam Cooke die beste Version diese Liedes.
Starting Over muss natürlich auch sein, sozusagen sein "Comeback" damals und ebenso der Ohrwurm Mind Games. Dass Lennon immer die besten Musiker um sich scharte, merkt man seinen Songs und den Produktionen an.
Wie gesagt, fehlen mir persönlich ein paar Songs und für mich bleibt "Shaved Fish" die beste Zusammenstellung mit Lennon-Songs, aber das ist schon ein schönes Album zumal man mittels beiliegender Karte und PIN-Nummer Zugang zu weiteren Schmankerln auf der Homepage des Sängers bekommt.
Bei den Videos auf der DVD muss man Abstriche machen, denn meist waren die nicht als Videoclips in heutigem Sinne geplant und gemacht. Zu Power To The People und Gimme Some Truth kann man sich fast identische Filmaufnahmen aus Lennons und Yoko Onos damaligen Protestaktivitäten und aus dem Zeitgeschehen ansehen.
Bei vielen anderen Liedern schaut man sich "Filmchen" von John und Yoko an, die durch den Park schlendern, im Boot rudern, mit dem Auto auf dem (ihrem?) Grundstück herum fahren oder einfach nur verliebt sind.
Richtig erfrischend kommt da der Studio- (Fernseh-?) Mitschnitt zu Instant Karma. Lennon am Piano, eine leidlich engagierte Band, eine strickende Yoko Ono mit verbundenen Augen und ein äußerst eigenartiger Typ, der über das Tambourine klopf. Das ganz wirkt schon fast, witzig, direkt surreal, während sich John die Stimme aus dem Hals kräht. Macht echt Spaß.
Zu Whatever Gets You Thru The Night gibt's überwiegend einen Comic-Strip zu sehen und sonst sieht man hin und wieder John im Studio beim Einsingen des jeweiligen Songs. Oder als Hausmann, wie bei Starting Over.
Schön ist es in Stand By Me zu sehen, wie glücklich er mit seiner Frau Yoko Ono war. Da ist nichts gespielt, einfach pure, ansteckende Freude.
Bedeutend schwerer sind die Bilder zu ertragen, die zur süßlichen Melodie von Happy Xmas (War Is Over) über den Bildschirm laufen: Kriegs- und Mordszenen zuhauf. Lennon war keiner der weggesehen hat und auch deswegen zu dem Helden wurde, der er für viele Menschen bis heute ist. Sein Andenken wird ewig gewahrt bleiben.
Weitere Veröffentlichung zu seinen diesjährigen Jahrestagen werden folgen. Hiermit ist schon mal ein ansprechender Anfang gemacht. Besseres wird noch folgen.
In diesem - und in Johns - Sinne:
"Gott säge und verhüte euch"