Johnny Winter Step Back, Megaforce Records, 2014 |
Johnny Winter | Vocals, Guitars | |||
Paul Nelson | Guitar | |||
Mike DeMeo | Hammond B-3, Piano | |||
Scott Spray | Bass | |||
Tommy Curiale | Drums | |||
Guests: | ||||
Wendy Brown Rashad, Shauna Jackson, Cynthia Tharpe | Backing Vocals | |||
Tom Malone, Lou Marini, Joe Meo, Don Harris | Horns | |||
Special Guests: | ||||
Ben Harper | Vocals, Lap Slide Guitar | |||
Eric Clapton | Guitar | |||
Paul Nelson | Guitar | |||
Brian Setzer | Guitar | |||
Billy Gibbons | Guitar | |||
Joe Bonamassa | Guitar | |||
Jason Ricci | Harp | |||
Leslie West | Guitar | |||
Joe Perry | Guitar | |||
Dr. John | Piano | |||
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01. Unchain My Heart | 08. Sweet Sixteen | |||
02. Can't Hold Out | 09. Death Letter | |||
03. Don't Want No Woman | 10. My Babe | |||
04. Killing Floor | 11. Long Tall Sally | |||
05. Who Do You Love | 12. Mojo Hand | |||
06. Okie Dokie Stomp | 13. Blue Monday | |||
07. Where Can You Be | ||||
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Mit Johnny Winters Abschiedsvorstellung darf man absolut zufrieden sein. Der Gitarren-Albino aus Texas, der am 16.Juli 2014 im Alter von 70 Jahren die Erde Richtung Gitarrenhimmel verließ, um dort mit Stevie Ray, Rory, Gary, Jeff und Jimi zu jammen, hinterlässt seinen Fans mit "Step Back" ein feines und geschmackvoll inszeniertes Album voller alter, funkelnder Blues-Perlen.
Wie schon 2011 auf seinem "Roots"-Album, lud sich der alternde Slide-Meister eine Schar illustrer Gäste ins Studio, um dem Album den Glanz besserer Tage zu verleihen. Und, in der Tat, das Werk klingt frischer, lebendiger und pointierter als das leicht enttäuschende "Roots", das ein wenig unter Winters lauen Gesangsdarbietungen und seiner nicht mehr ganz so feurigen Gitarrenarbeit litt. Mr. Winter selbst präsentiert sich in besserer Form als bei seiner 2011er Scheibe. Zumindest klingt die gesamte Produktion und speziell sein Gitarrensound wieder vollmundiger und satter als zuletzt.
Die Songauswahl beschränkt und verlässt sich abermals auf altgediente Klassiker wie Ray Charles' Unchain My Heart, das durch B.B. King weltberühmt gewordene Sweet Sixteen, Little Richards' Long Tall Sally oder Willie Dixons Can't Hold Out. Weil der in die Jahre gekommene Winter seinen verehrten Jugendidolen ein für ihn wichtiges Denkmal setzen wollte, verzeihen wir ihm natürlich die für altgediente Blues-Fans etwas einfallslose Setlist.
Hochkarätige Gäste wie Eric Clapton, Billy Gibbons, Brian Setzer, Leslie West, Joe Bonamassa, Ben Harper, Joe Perry und Dr. John sorgen für reichlich Qualität und hieven das Album mit ihren meistenteils doch recht inspiriert klingenden Beiträgen auf ein gutes und erfreuliches Niveau. Winter streift mit seinen geladenen Kumpanen durch sämtliche Blues-Gefilde vom rauchigen Chicago bis zu den brodelnden Juke-Joints der Südstaaten und kriecht schließlich gemächlich runter bis ins sumpfige und flirrende Mississippi-Delta.
"Step Back" macht wirklich Laune und vermittelt den sicherlich etwas traurigen Blues-Fans den tröstlichen Eindruck, das der inzwischen verstorbene Johnny Winter bei den Aufnahmen zu diesem Longplayer noch einmal so richtig Spaß und Lust gehabt haben muss. Einen besseren und beseelteren Abschiedsgruß hätte er seinen zahlreichen Fans wohl kaum hinterlassen können. R.I.P. Johnny Winter.