The Midnight Ramblers,
Marktheidenfeld, Altstadtfest, Bühne Brückenstraße, 19.06.2010 |
Der kalendarische Sommer hat am Montag den 21. Juni begonnen. Kaum zu glauben, wenn man sich an das wenig sommerliche Wetter am Wochenende davor erinnert. Ungeachtet dessen machten viele Leute das Beste daraus und feierten überall dort, wo es die Wetterbedingungen irgendwie zuließen, was das Zeug hielt. So auch in Marktheidenfeld. Hier ging am Samstag (19. Juni) und Sonntag (20. Juni) nämlich das 21. Altstadtfest der Gastwirte vonstatten. Dort traten am Samstag neben etlichen weiteren Bands auch THE MIDNIGHT RAMBLERS auf. Diese Formation konnte sich mit ihren zahlreichen Shows in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts in und um Marktheidenfeld, aber auch überregional, einen Namen in Sachen Rock’n’Roll, Blues und Boogie erspielen. Das sich drehende Personalkarussell bewirkte dann zum Ende dieses Jahrzehnts hin einen musikalischen Kurswechsel. Man wilderte von da an vor allem auch in Classic- und Mainstream-Rock-Gefilden. Dann verschwand die Gruppe 2000 von der Bildfläche. Nach mehrjährigem Abtauchen hob das Kollektiv 2009 mit veränderter bzw. vergrößerter Besetzung und teilweise noch weiter umgekrempeltem Musikangebot die Köpfe wieder aus der Versenkung. Gegen 21:00 Uhr war es soweit und die Musiker-/innen erklommen bei nicht wirklich sommerlicher, sondern eher herbstlicher, d.h. unbeständiger, kühler, windiger und zeitweise leicht regnerischer Witterung die überdachte Bühne in der Brückenstraße. Die Örtlichkeit war klug gewählt, stand den Zuhörern somit doch eine relativ große Fläche zum Rumtoben zur Verfügung. ![]() Den Kern der aktuellen RAMBLERS bilden Donny Vox (Gesang, Gitarre), Epi Schmidt (Gitarre, Gesang, seines Zeichens Redakteur beim Hooked on Music), Uli Rösch (Keyboards, Akkordeon), Andreas Kraft (Akustikgitarre, Gesang, Tamburin), Thomas Kraft (Bass), Peter Büdel (Schlagzeug, Gesang), die allesamt bereits als Bandmitglieder aus früheren Zeiten bekannt sind und Eva Ludwig (Hintergrundgesang, Gesang, Tamburin), die neu dabei ist. Diese Personen waren es auch, die den Gig hauptsächlich bestritten. Zu gegebener Zeit stießen Almut Rösch (Geige, ebenfalls seit letztem Jahr mit von der Partie) und Peter Voll (Mundharmonika, ebenso ein Bandurgestein und des Öfteren für den Sound zuständig) dazu. ![]() Alle Beteiligten taten ihr Bestes, um den Zuhörern bis fast um 01:00 Uhr morgens ein kurzweiliges und erfreuliches Spektakel zu präsentieren. Dass ihnen das mit ihrer spziellen Mixtur aus guter Musik, teils kryptischen Ansagen und Kommentaren (Epi’s Spezialität) und Stimmungsanheizung (inklusive Ausflug von Epi vor die Bühne) prima gelang, zeigten die positiven Reaktionen der so bespaßten, offensichtlich sowohl wegen König Fußball und aufgrund der bereits beschriebenen äußeren Bedingungen doch relativ überschaubaren und distanzierten, aber immerhin quer durch beinahe sämtliche Altersgruppen reichende und zumindest teilweise mitgehenden, Schar. ![]() Der von einem externen Fachmann gemischte Sound war leider nicht immer ganz so toll und wirkte in der ersten Hälfte der Vorstellung besonders bei den Satzgesängen undifferenziert bzw. breiig und der Hintergrundgesang von Eva Ludwig war kaum zu hören. Dieser Eindruck entstand zumindest im Bereich vor der Bühne. Im späteren Verlauf des Events wurde der Klang dann jedoch besser. THE MIDNIGHT RAMBLERS zeigten mit ihrem Auftritt am vorletzten Samstag deutlich, dass mit ihnen künftig wieder verstärkt zu rechnen ist. Zwar haben sie sich inzwischen zu einem guten Teil endgültig vom reinen Rock’n’Roll verabschiedet, machen aber auch in für den einen oder anderen Altfan sicher noch etwas ungewohnten Stilgegenden eine gute Figur. Bei den jüngeren Generationen kam das für sie größtenteils sicher total alte Zeug wohl recht gut an, wie die teils euphorischen Reaktionen offenbarten. Um ihre Zukunft braucht sich die Truppe deshalb wohl kaum ernsthaft zu sorgen. |