Peter Maffay | Gesang, Gitarre | |||
Bertram Engel | Drums, Backing Vocal | |||
Ken Taylor | Bass | |||
Pascall Kravetz | Flügel, Harmonium, Wurlitzer, Rhodes, Glockenspiel, Gitarre, Backing Vocal | |||
Carl Carlton | Gitarre, 12-String, Slide | |||
Peter Keller | Gitarre, Baritone Gitarre, 12-String, Backing Vocal | |||
Charlotte Klauser, Linda Teodosiu, Leon Taylor | Chor | |||
Gäste der Band: | ||||
Ray Cooper | Percussion | |||
JB Meijers | 12-String, Dobro, Flügelhorn, Harmonium, Pedal Steel, Gitarre, Posaune, Mandoline, Nylon, Backing Vocal | |||
Frank Mead | Saxophone, Mundharmonika, Querflöte, Penny Whistle | |||
Benjamin Herman | Saxophone | |||
Jan Van Duikeren | Trompete, Flügelhorn | |||
Frédérique Labbow, Niklas Hardt | Cello | |||
Florian R. Starflinger | Quinton | |||
Gastkünstler: | ||||
Ilse DeLange, Jennifer Weist, Katie Melua, Johannes Oerding, Philipp Poisel, Tony Carey | ||||
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CD 1: | ||||
01. Bring mich nach Haus | 08. Du | |||
02. Gelobtes Land | 09. Leuchtturm | |||
03. Dein Gesicht | 10. Wenn der letzte Regen fällt | |||
04. Schwarze Linien | 11. Über sieben Brücken musst du gehen | |||
05. Eiszeit | 12. Weil es dich gibt | |||
06. So schön | 13. Room with a view | |||
07. Der Mensch auf den du wartest | ||||
CD 2: | ||||
01. So bist du | 07. Tiefer | |||
02. Dreams on Fire | 08. Halleluja | |||
03. Ich wollte nie erwachsen sein | 09. Sonne in der Nacht | |||
04. Medley: Schatten in die Haut tätowiert / Liebe wird verboten | 10. Und es war Sommer | |||
05. Ewig | 11. Freiheit, die ich meine | |||
06. Wie soll ein Mensch das ertragen | ||||
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Früher war da dieses Format hierzulande vielleicht als “zu amerikanisch“ verpönt und schon gar nicht wollte man auf diesen Zug aufspringen, der doch schon bald nach dem Start so ausgelutscht schien. Aber im Herbst ihrer Karriere kommen die Alt-Deutschrocker Udo L., Marius M.-W. und jetzt auch Peter M. anscheinend auf den Geschmack.
Letztere begab sich dafür am 8. Und 9. August dieses Jahres nach Halle (Saale) und lud sich für die beiden Shows im Steintor Varieté jede Menge Gäste ein. Wie man das heutzutage so macht. Das Ganze gibt es dann als Doppel-CD, 3-LP, 2 DVD, Blu-Ray und nochmal als Premium-Box. Also da wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Auch bei den Shows nicht, zu denen man unter anderem den Percussion-Spezialisten Ray Cooper sowie Tony Carey einfliegen ließ. Ich denke, wir führen uns mal die Doppel-CD zu Gemüte.
Das Programm bietet naturgemäß einen Querschnitt durch Maffays Karriere, ruht sich aber nicht auf den “Greatest Hits“ aus und die Titel werden auch gern mal neu arrangiert. Kein Problem, wenn man so eine erfahrene und eingespielte Band hinter sich hat. Mit Bring mich nach Haus, vom 2000er “X“ Album geht das zwar dynamisch und theatralisch los, aber die Nummer selber ist bestimmt nicht das Lieblingslied des typischen Maffay-Fans. Mit Rap-Gesang und einem eher düsteren Unterton kommt hier eine ganz besondere Stimmung auf. Mit der zweiten Nummer sind wir beim 2014er Album “Wenn das so ist“ und der Nummer Gelobtes Land. Gefällt mir in der Studioversion eigentlich ganz gut. Dein Gesicht vom gleichnamigen 77er Album folgt. Ist mir ein bisschen zu lahm, für die dritte Nummer, aber Schwarze Linien erzeugt dann wieder mehr Spannung. “Das klingt gut“, kommentiert Maffay das rhythmische Klatschen der Fans, aber es könnte auch das differenzierte Spiel seiner Mitstreiter sein. Trotzdem wird es Zeit für einen Hit. Eiszeit erkennt man allerdings erst am Text. Hier tritt der erste Gast an seine Seite: Johannes Oerding. Gut dessen Songs kann jetzt nicht jeder runterleiern, aber der macht eigentlich keinen schlechten Job hier. Und weil es so schön war, bleibt er für So schön auch noch auf der Bühne. Ist ja auch sein eigenes Lied, für das ihm Maffay hier Bühne und seine Beteiligung bietet. Ja, ganz schön…
Der Mensch, auf den du wartest, das ist hier Jennifer Weist. Kennt man als Sängerin von JENNIFER ROSTOCK und dafür, dass sie ziemlich viel Courage hat. Gut, so richtig vom Hocker reißt es nicht, aber es leitet gut in die schunkelnde Western-Seligkeit über, in der Du dann dargeboten wird. Tja, dann darf auch noch Frau Weist ein Lied singen: Leuchtturm ist nicht unbedingt der Fels in der Brandung, aber bringt immerhin wieder Schwung in die langsam etwas schläfrige Veranstaltung.
Immerhin etwas Dramatik kommt anschließend mit Wenn der letzte Regen fällt ins Spiel. Ist auch vom Arrangement her gut gemacht. An Über sieben Brücken… kann man nicht viel verändern, das ist in Stein gemeiselt. Lediglich Johannes Oerding sowie die a-capella Inszenierung bringen andere Farben ein. Die anschließende Euphorie im Publikum kann ich nicht so nachfühlen, aber Live ist halt Live.
Ilse DeLange hat schon mit Zucchero singen dürfen, da kann man schlecht Kritik äußern. Sie fühlt sie zeitweise der Countrymusik zugetan, und tatsächlich schafft sie es,Weil es dich gibt in diese Ecke zu lenken. Also ehrlich? Neben Gelobtes Land und Schwarze Linienist der ehemalige RAINBOW-Keyboarder Tony Carey mit seinem Room with a view für mich das Beste auf der ersten Scheibe dieses Doppelalbums.
Wie sieht’s in der zweiten Halbzeit aus? Ich glaub‘, wenn sich das Publikum nicht ständig zu diesem halblahmen Mitklatschen genötigt sähe, wäre da auch mehr Pep drin. Trotzdem, ich finde, So bist du bringt so viel 70’s-Feeling mit, das kommt auch heute noch gut. Die Band spielt es auch recht würdig. Hat er sich jetzt versungen? Na, sei’s drum.
Katie Melua. Ja, muss man zumindest vom Namen her kennen. Peter Maffay kennt sie, und das reicht aus, damit die Beiden das sehr weihnachtliche Dreams on fire duettieren. Hach ja…, schon ein sehr kleines Flämmchen, auf dem diese Träume köcheln.
Märchenhaft. Da passt – ob’s einem passt oder nicht – die Tabaluga-Nummer Ich wollte nie erwachsen sein hinterher. Mit dem rhythmischen Schatten in die Haut tätowiert kommt endlich wieder Schwung in die Angelegenheit, zumal mit Liebe wird verboten auch mal eines der Lieder kommt, die mir den Peter einst sympathisch machten. Hatte damals, soweit ich mich erinnere, etwas mehr “Dreck unter den Nägeln“.
Ja, so richtig will sich der Drive nicht festsetzen.Ewig, Wie soll ein Mensch das ertragen(mit Gast Philipp Poisel),Tiefer… alles voller Gefühle, aber auch ziemlich… ruhig. Stille Nacht lässt grüßen.
Man muss es Sänger und Band zu Gute halten, dass sie immerhin Und es war Sommer recht ansprechend und schmalzarm rüberbringen. Au fFreiheit, die ich meine hatte ich mich eigentlich etwas gefreut, aber so wie das dann runtergeleiert wird, ist mir das doch zu platt. Schade.
Letztlich hat dieses Album meine Erwartungen nicht erfüllt. Vielleicht ist das was anderes, wenn man die Bilder dazu sieht – also per DVD oder Blu-Ray - , aber ich greife lieber auf “Wenn das so ist“, das nachfolgende Live-Album oder auch “Tattoos“, von 2010, zurück. Da hat man deutlich mehr Spaß. An Silvester wird im bekannten Programm das Konzert aus Halle im Fernsehen zu sehen sein. Vielleicht straft mich das ja Lügen. Vielleicht. Vielleicht hätten es ein paar Gäste weniger und dafür ein paar flottere Songs mehr auch getan.