Howlin' Wolf

Moanin' At Midnight

( English translation by Google Translation by Google )

LP-Review

Reviewdatum: 21.04.2024
Jahr: 2024
Stil: Blues
Spiellänge: 48:42

Links:

Howlin' Wolf Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Otis Spann

Buddy Guy

Ike Turner

Titel
Side A:
01. Moanin' At Midnight
02. How Many More Years
03. Smokestack Lightnin'
04. Baby, How Long
05. No Place To Go (You Gonna Break My Life)
06. All Night Boogie
07. Mama's Baby
08. Sittin' On Top Of The World
09. I Better Go Now
 
Side B:
01. Evil (Is Goin' On)
02. I'm Leavin' You
03. Moanin' For My Baby
04. I Asked For Water (She Gave Me Gasolin)
05. Forty-Four
06. Somebody In My Home
07. Hidden Charms
08. Don't Mess With My Baby
09. Just Like I Treat You
Musiker Instrument
Howlin' Wolf Vocals and Harmonica
Willie Johnson, Hubert Sumlin, Jody Williams, Lee Cooper, L.D. McGhee, Otis 'Smokey' Smothers, Buddy Guy Guitar
Ike Turner, Otis Spann, Hosea Lee Kennard, Lafayette Leake, Henry Gray Piano
Willie Dixon, Alfred Elkins, Jerome Arnold Bass
Earl Phillips, Junior Blackmon, Sam Lay Drums
Abb Locke, Adolf 'Billy' Duncan, J.T. Brown Tenor Sax

Wenn wir von den großen “Blues Men“ sprechen, dann gehört einer eindeutig ganz weit oben auf die Liste, bzw. das Treppchen: Chester Burnett, den man für gewöhnlich Howlin' Wolf nannte. Es gibt verschiedene Geschichten, wie er zu seinem Künstlernamen kam. Tatsache ist, dass schon von Kindesbeinen an so gerufen wurde. Das “Heulen“ war seine Adaption des Jodelns, wie es Countrysänger wie Jimmy Rodgers etablierten. Wie viele schwarze Musiker kam er erst in seiner zweiten Lebenshälfte zu den verdienten Ehren. Was auch daran lag, dass der bereits 1910 geborene Musiker zwar in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts viel unterwegs war, aber erst in den 50er Jahren kam es zu ersten Schallplattenaufnahmen.

 

Wie so viele andere Schwarze, machte er sich nach dem Krieg und seiner Entlassung aus der Armee, auf den Weg Richtung Norden, in der Hoffnung bessere Lebensbedingungen zu finden. Zu dem Zeitpunkt war der Süden der Vereinigten Staaten noch stark ländlich geprägt, während die Industrie nördlich angesiedelt war. Mit dem Background des ländlichen Blues, half Howlin' Wolf mit, den elektrifizierten Chicago-Blues zu kreieren und einer seiner bedeutendsten Vertreter zu werden. 1961 erschien dieses Album, welches einige seiner Singles, die er in den 1950er Jahren eingespielt hatte, vereinte. Deswegen finden sich auch so viele verschiedene Musiker auf dieser Platte. Dem Re-Issue - wie gehabt auf 180g Vinyl -  (das ein anderes Cover als die Original-LP hat) wurden von den Spzialisten von Blues Joint noch pro Seite drei Bonus-Tracks spendiert.

 

Los geht’s aber natürlich mit dem Titeltrack, auf dem Wolf bereits sein Trademark-Geheul präsentiert. Bemerkenswert, welch verzerrten Sound Gitarrist Willie Johnson bereits 1951 zu kreieren in der Lage war. Der Stil ist noch sehr im Delta-Blues verhaftet, aber man kann schon den Chicago-Blues anklopfen hören. Bei einigen Tracks ist man sich nicht mehr ganz sicher, wer da mitgespielt hat und so vermutet man Ike Turner bei How Many More Years am Piano. Der locker Boogie-Stil dürfte ihm gelegen haben. Es folgt ein absoluter Klassiker: Smokestack Lightnin, mit ebenfalls ein paar absoluten Klassikern an den Instrumenten: Neben Wolf an Gesang und Mundharmonika wären da unter anderem Hubert Sumlin an der Gitarre, Willie Dixon am Bass und Earl Phillips am Schlagzeug. Der Einfluss auf praktisch jede britische Band der 60er Jahre ist überdeutlich. An den Gesang des nahezu zwei Meter großen und weit über zwei Zentner schweren Wolf kam indes keiner heran.

 

Zu den Highlights gehört auf jeden Fall auch das Piano-Spiel des großartigen Otis Spann in Baby, How Long und die Präzision, mit der die Backing-Band No Place To Go (You Gonna Break My Life begleitet. Ein weiterer Blues-Klassiker war auf dem Originalalbum nicht vertreten, aber jeder Blues-Fan freut sich, Sittin' On Top Of The World hier vertreten zu sehen. Eine Sternstunde des Blues. Natürlich hatte auch “der Wolf“ seine Einflüsse und Vorbilder, von denen in erster Linie Charley Patton genannt werden muss, der leider bereits 1934 verstarb und von dem Howlin' Wolf sehr viel lernte und abschaute. Seinen einzigartigen Gesang hat Wolf aber selber entwickelt und es ist schwer vorstellbar, dass ein anderer Songs wie I'm Leavin' You oder Moanin' For My Baby ähnlich gut vortragen könnte. Immer wieder gern unterbrochen, von Wolfs “Howl“.

 

Alle Songs hier sind Musterbeispiele für großartigen Blues. Etwas aus dem Rahmen fällt Hidden Charms, einer der drei Bonus-Tracks, der zweiten LP-Seite, der sich Richtung eines karibisch angehauchten Rock'n'Roll davonschleicht, und der an der Gitarre unter anderem Buddy Guy präsentiert sowie im Piano Lafayette Leake, der unter anderem auch einige Chuck Berry-Aufnahmen bereicherte. Bei den beiden letzten Titeln sind wieder Willie Dixon am Bass und Hubert Sumlin an der Gitarre zu hören. In der Kombination mit Wolf ein unschlagbares Team. Von verschiedenen Krankheiten gezeichnet, lies die Power dieses Künstlers in seinen letzten Lebensjahren nach und Howlin' Wolf verstarb 1976. Hier ist er in seiner ganzen Kraft und Größe zu erleben und man kann hören, warum “der Wolf“ zu den Paten des Chicago-Blues gehört.

 

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