Jefferson Airplane

The Essential

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 01.01.2000
Jahr: 2005

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Jefferson Airplane Homepage



Redakteur(e):

Epi Schmidt


The Essential, Legacy Recordings, 2005
Marty Balin Vocals, Guitar
Paul Kantner Guitar, Vocals
Grace Slick Vocals, Piano, Organ
Jorma Kaukonen Guitar, Vocals
Jack Casady Bass
Spencer Dryden Drums, Percussion
Signe Anderson Vocals (Blues From An Airplane, It´s No Secret, Come Up The Years)
Joey Covington Drums
Papa John Creach Violin
Länge: CD 1 48 Min 43 Sek Länge: CD 2 48 Min 43 Sek Medium: Doppel-CD
CD 1
1. Blues From An Airplane 9. The Ballad Of You & Me & Pooneil
2. It´s No Secret 10. Martha (Mono Single Version)
3. Come Up The Years 11. The Last Wall Of The Castle
4. She Has Funny Cars 12. Watch Her Ride
5. Somebody To Love 13. Lather
6. Comin´ Back To Me 14. Crown Of Creation
7. Embryonic Journey 15. Greasy Heart
8. White Rabbit 16. Share A Little Joke (Mono Single Version)
CD 2
1. 3/5 Of A Mile In Ten Seconds 9. Mexico
2. Plastic Fantastic Lover 10. When The Earth Moves Again
3. We Can Be Together 11. Pretty As You Feel
4. Good Sheperd 12. Third Week In Chelsea
5. Wooden Ships 13. Long John Silver
6. Eskimo Blue Day 14. Twilight Double Leader
7. Volunteers 15. Feel So Good (Live)
8. Have You Seen The Saucers? 16. Milk Train (Live)

Wenige Epochen der Musikgeschichte waren so prägend wie die Zeit von Mitte der 60er Jahre bis zum Ende jenes Jahrzehnts. Das kann man heute noch an den immer neuen Samplern und Compilations sehen, die übers Fernsehen, im Internet oder, ganz banal, im CD-Laden angeboten werden.
Auch im Radio haben Songs aus jener Zeit einen sehr hohen Anteil. Die Tage von Woodstock, Flower Power und dem vielgerühmten "Summer of Love" werden natürlich im nachhinein auch etwas verklärt, aber irgendwas war doch dran, an diesem Mythos.

An der Spitze der Bands die das damalige Lebensgefühl transportierten steht und stand JEFFERSON AIRPLANE. Daneben kann man vielleicht noch THE GRATEFUL DEAD stellen, die allerdings dem aufpeitschenden Sound und Stil von Jefferson Airplane nichts entgegenzusetzen hatten.
Auch waren Jefferson Airplane die erste Band aus der Riege aufsteigender Bands im Raum San Francisco, die ein Album veröffentlichten. 1966 erschien ihr Debüt "Jefferson Airplane Takes Of" und der erste Song darauf hieß Blues From An Airplane und damit startet auch die erste CD dieser "Werksschau". Am Mikrofon stand damals, neben Marty Balin noch Signe Anderson, die hier bei dem folkigen Song Come Up The Year zur Geltung kommt.
Nachdem Signe Anderson, aufgrund ihrer Schwangerschaft/Mutterwerdens, ihren Abschied nahm konnte Grace Slick bei der befreundeten Band "Great Society" abgeworben werden und die brachte sofort frischen Wind, sowie zwei Songs mit in die Band, die noch heute ihre größten Hits sind: Somebody To Love und White Rabbit.
Entsprechend hoben die Airplane mit dem Album "Surrealistic Pillow" erst richtig ab.
Man schrieb das Jahr 1967 und Flower Power und LSD war buchstäblich in aller Munde. Den Soundtrack lieferte die Jungs um Grace Slick und Marty Balin, die von einem eher lockeren Joan Baez-ähnlichen Folk und Blues orientierten Stil sich mehr in Richtung eines aggressiveren Sounds bewegten.

Fünf Songs sind von diesem zweiten Album vertreten und neben den beiden Hit-Singles sind natürlich trotzdem noch die Folk-Wurzeln der Band vorhanden. Besonders in dem ruhigen Comin´ Back To Me, mit einem Gastspiel von JERRY GARCIA; und dem Instrumental Embryonic Journey. Sobald aber die Stimme von Grace Slick erklingt, schwingt immer irgendetwas Bedrohliches mit. Eine Aggressivität, die mal unterdrückt wird und dann wieder offen hervor bricht.

Löblich, das die Songs auf dieser Doppel-CD in chronologisch richtiger Reihenfolge stehen. So kann man sich ein prima Bild vom Werdegang dieser Band machen.
Mit The Ballad Of You & Me & Pooneil sind wir beim Album "After Bathing At Baxters" und da erklingen gleich mehr psychedelische Töne, stellenweise auch leicht jazzig und hypnotisch sich zu einem Rausch steigern. Da muss ich hier und da an Brian Auger denken, der in England zeitgleich auch neue Wege erforschte.
Martha, hier in einer Mono-Version vertreten verweißt deutlich auf Kollegen wie CSN&Y und die Gitarren sind durchaus Stills und Young-mäßig, während The Last Wall Of The Castle wie eine Mischung aus The Who, Jimi Hendrix und Neil Young klingt.
Deutlich mehr Raum nehmen jetzt die Gitarren-Soli ein. Da wird z.T. ganz schön "gedudelt".

Trotzdem bleiben die Songs in einem überschaubaren Rahmen, mit einer Länge um die drei Minuten. Lange Klangorgien sind zumindest zu Zeiten von "Crown Of Creation" (1968) nicht das Ding von Jefferson Airplane.
Weiterhin wechseln sich Folk inspirierte Titel wie Lather, wo Grace´s Gesang mich an die spätere Sally Oldfield erinnert, und eher freakige, psychedelische Nummern wie Crown Of Creation einander ab.
Der remasterte Sound kommt durchaus gut, auch wenn man natürlich die Zeit der Aufnahmen berücksichtigen muss.
CD 2 beginnt mit dem Live-Album "Bless It´s Pointed Little Head" aus dem Jahr 1969 und dem Titel 3/5 Of A Mile In Ten Seconds. Da bekommt man schon einen Eindruck, von der Energie mit der die Band auf der Bühne agierte. Nicht nur auf den Festivals in "Woodstock" und in "Altamont" waren die Airplane gern gesehene Gäste.

Bei letzterem Konzert gebührt Sänger Marty Balin die Ehre als einziger Musiker ein deutliches Wort an die Hells Angels gerichtet zu haben, die damit beschäftigt waren die Besucher zu schikanieren.
Als "Lohn" für sein Engagement wurde er von eben jenen Angels zusammen geschlagen.
Klassiker der Band ist natürlich das Album "Volunteers" (1970) auf dem als Gäste u.a. Nicky Hopkins, Stephen Stills und Jerry Garcia mitwirkten. Auch hier nehmen die Musiker kein Blatt vor den Mund und engagieren sich auch textlich wie gewohnt: We are all Outlaws in the eyes of America." aus dem Song We Can Be Together oder der aufpeitschende Songs Volunteers, der schon fast unverhohlen zur Revolution anstachelte unterschieden die Band doch deutlich von ihren Zeitgenossen.

Bestenfalls Crosby, Stills & Nash waren teilweise von ähnlichem Kaliber. Mit Crosby und Stills schrieb Paul Kantner denn auch den Titel Wooden Ships. Dieser hypnotische Folk-Song erschien auf "Volunteers" ebenso wie auf der Debüt-LP von CS&N.
Have You Seen The Saucers war damals nur als Single veröffentlicht worden und ist eine Art Psychedlic-Blues mit wilden Soli und vibrierenden Vocal-Harmonien.
Auch Mexico war eine Single und dieser zunächst vom Piano dominierte Folk schwingt sich gleichfalls zu einem flirrenden aufbrodelnden Stück auf. Leider ist es schnell zu Ende.

Zum Album "Bark" anno 1971 hatte man sich mit dem Violinisten Papa John Creach verstärkt. Und der liefert sich interessante Wechselspiele mit den Gitarren z.B. in When The Earth Moves Again. Schon der Titel zeigt, dass sich bei der Band nicht großartiges geändert hatte. Vielleicht zu wenig, denn der Sound klingt für die Zeit dann doch schon etwas antiquiert.
Hypnotisch in ihren Bann ziehen können sie einen aber auch da noch, wie eine jazzig-atmosphärische Nummer wie Pretty As You Feel beweißt. Schön ist es immer, wenn Jorma Kaukonen die Regie übernimmt und seine feine Akustikgitarren-Technik demonstriert wie in Third Week In The Chelsea, wo die Band irgendwo zwischen Simon & Garfunkel und CS&N pendelt.

1972, auf dem Album "Long John Silver" verfolgt die Band weiter ihren Stil, wenngleich ein paar rockigere Elemente in Long John Silver aufblitzen.
Zum Schluss gibt´s noch zwei Titel vom 73er Live-Album "Thirty Seconds Over Winterland" wovon vor allem das über 11 Minuten lange Feel So Good beeindruckt und mitreißt. Über einer Art Acid-Blues solieren Gitarren und die Violine um die Wette und pushen sich ein ums andere Mal zu neuen Höhen. Kommt gut!
Bei Milk Train ist noch mal gut Grace Slick´s impulsiver Gesang zu hören die zeigt, welche Ausnahmestellung sie als Sängerin damals hatte.
Im darauf folgenden Jahr war es allerdings vorbei mit JEFFERSON AIRPLANE und es folgte: JEFFERSON STARSHIP:
Aber das... ist eine andere Geschichte. Bis dahin kann mit dieser Doppel-CD erst mal abheben.

 

Epi Schmidt, 25.04.2005

 

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