The Answer
Raise A Little Hell, Napalm Records, 2015 |
Cormac Neeson | Vocals | |||
Paul Mahon | Guitar | |||
Michael Waters | Bass | |||
James Heatley | Drums | |||
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01. Long Live The Renegades | 07. I Am What I Am | |||
02. The Other Side | 08. Whiplash | |||
03. Aristocrat | 09. Gone Too Long | |||
04. Cigarettes & Regret | 10. Red | |||
05. Last Days Of Summer | 11. I Am Cured | |||
06. Strange Kinda' Nothing | 12. Raise A Little Hell | |||
Das aus dem Städtchen Downpatrick im nordirischen County Down stammende Quartett THE ANSWER hat hier im Hooked on Music ja längst seine Spuren hinterlassen. Für immer. Demnächst bringt diese, für ihren Hard Rock mit Blues- und Rock’n’Roll-Einschlägen, hoch gelobte Formation ein neues Studioalbum heraus. “Raise A Little Hell“, so sein Titel, erscheint über das österreichische Label Napalm Records.
Die Nordiren erweisen sich mit ihren Veröffentlichungen immer wieder aufs Neue als zuverlässige Lieferanten unangepasster, unbegradigter und dennoch hörenswerter Tracks. Diese strotzen zwar nicht gerade vor Experimentierfreude, bieten den Fans ungekünstelter, ohne Umschweife auf den Punkt kommender und begeisternder, regelrecht mitreißender, harter Töne, aber eben genau das, was sie hören wollen. Rauchigen Gesang, krachende und stellenweise ausufernde Gitarrenriffs, stampfende und groovende, gelegentlich balladeske, Rhythmen. Da gibt es keine Gefangenen. Zugegeben, so ganz ohne Querverweise auf AC/DC und THIN LIZZY oder ähnlich gelagerte Acts kommt man bei der Beschreibung dieser Scheibe zwar kaum aus, aber das schadet ja auch nicht. Die vier Jungs schaffen es nämlich trotzdem, mit einer gewissen eigenen Note für erstklassige Unterhaltung zu sorgen.
Mit “Raise A Little Hell“ weisen Cormac Neeson, Paul Mahon, Michael Waters und James Heatley auf äußerst überzeugende Art und Weise nach, dass sie sich längst hinter niemandem mehr verstecken müssen, wenn es um partytaugliche und auspowernde Klangkunst geht. Sie stehen für Hymnen und Zappelmucke die niemanden, der noch halbwegs am Leben ist, kalt lässt. Das neue Material und ihr Backkatalog bescher(t)en der Band massenhaft Möglichkeiten zur Programmgestaltung für die anstehenden Shows in März, April, Mai, Juni und Juli (siehe unten).
Produzent Guillermo Will Maya (THE ANSWER, BREED 77 und andere) und Mixer Chris Sheldon (unter anderem BIFFY CLYRO, SKUNK ANANSIE, OCEANSIZE, FOO FIGHTERS, Jeff Beck, THE MISSION) sind weitere Garanten für diese runde und bestens abgestimmte Einspielung mit eingebauter Spaßgarantie.
THE ANSWER werden sich zu Werbezwecken für ihren neuen Output auf eine ausgedehnte Gastspielreise über die Britischen Inseln und durch Europa begeben, deren Daten Ihr in unseren Tour Dates findet.
Auf ihrem letzten Album brachen die Nord-Iren THE ANSWER zu „neuen Horizonten“ auf, nun also wollen sie „ein Höllenspektakel“ veranstalten. Und ja, sie stapeln nicht zu tief. Das Quartett liefert wieder exzellenten Classic Rock mit viel Soul, wie man ihn seit FREE kaum mehr so pur und unverfälscht zu hören bekommen hat. Vielleicht sind die Stücke dieses Mal nicht immer mit so hitverdächtigen Refrains ausgestattet, wie das auf “New Horizon“ (insbesondere bei Spectacular) noch teilweise der Fall war. Aber die Lieder sind allesamt wunderbar knackig, auf den Punkt komponiert, nicht zu lang oder zu kurz und wunderbar abwechslungsreich. “Raise A Little Hell“ ist ein Album, das man es immer wieder hören will: zeitlose, klassische Rock-Musik eben.
Die vier sympathischen Iren, die wir seit ihrem 2006er Debutalbum "Rise" immer interessiert beobachtet haben, können's also immer noch. "Raise A Little Hell" wird jetzt nicht unbedingt als ihr bestes Album in die Band-Historie eingehen. Den Jungs um Megaröhre Cormac Neeson ist allerdings wieder ein verdammt solides und abwechslungsreiches Hard-Rock Album gelungen. Mein persönlicher Album-Favorit bleibt jedoch "Everyday Demons" von 2009.
Das Quartett von der Grünen Insel entfernt sich auf "Raise A Little Hell" immer wieder mal von seiner urwüchsigen, rauen und bluesgetränkten Hard-Rock Verwurzelung und spielt mit balladesken Pop-Zückerchen à la Strange Kinda Nothing, das man jedem halbwegs taffen Waschbrettbauch-Popsänger unterjubeln könnte. Und der würde damit in Heavy Rotation fliegen.
I Am What I Am kokettiert einmal mehr mit THE ANSWER's AC/DC Vorliebe und verquirlt das Ganze witzigerweise mit einem Glam-Rock Refrain. Und alle rufen lauthals im Chor:"I am what I am!!"
Cigarettes And Regret klingt gar ein wenig nach BON JOVI zu ihrer besten Phase Anfang der Neunziger. Gar nicht mal schlecht, Jungs.
Im Intro von I Am Cured zitieren sie kurz LED ZEPPELINS Slidegitarrenriff von In My Time Of Dying, bleiben aber endlich wieder auf dem bretthartem Rockkurs, den sie schon mit den ersten drei Tracks eingeschlagen hatten. Lieder wie Gone Too Long beispielsweise klingen dann im Gesamtkontext tatsächlich ein wenig beliebig.
Alles in allem ziemlich gut, aber nicht umwerfend. Mein Lieblingssong jedenfalls ist der mit fast durchsichtigen Pop-Schlieren überzogene Whiplash. Dazu hätten sie sich mal Billy Idol als Gastsänger einladen sollen. Wär doch mal 'n netter Knaller gewesen. Ach ja, das Cover ist der Hammer. Witzig.
Irgendwo habe ich gelesen, THE ANSWER ließen sich auf "Raise A Little Hell" wie auch zuvor mit AC/DC vergleichen. Hallo? Wenn der melodiöse Retrorock mit allem zu vergleichen sein mag, aber die Aussie-Imigranten sind mir dabei eigentlich noch nie wirklich aufgefallen und auf dem aktuellen Album schon mal gar nicht.
Gut, I Am What I Am hat zwar einen grundsoliden Riff am Start, der anfänglich durchaus in die Richtung zeigen könnte, aber zum Einen haben AC/DC den Stil nicht erfunden und zum Anderen dreht sich der Song bereits nach dem nächsten Break einmal um die eigene Achse. Wenn man schon Namedropping betreiben will, sind natürlich die üblichen Verdächtigen wie LED ZEPPELIN am Start, aber dazu gesellen sich hier Vertreter wie NAZARETH, BAD COMPANY, WHITESNAKE und insbesondere BON JOVI zu dem illustren Reigen der Einflussgeber, erstere treten überaschenderweise merklich in den Hintergrund, ohne natürlich komplett geleugnet werden zu können.
Darüber hinaus ist das Album vielleicht noch einen Tacken radiotauglicher ausgefallen als gewohnt, aber vielleicht möchte man auch endlich mal Geld verdienen oder der Produzent wollte es so, keine Ahnung. Ich weiß jedenfalls, was ich bei der nächsten Party auflege.