Edge Of Forever Another Paradise, 7hard, 2010 |
Alessandro Del Vecchio | Gesang & Keyboards | |||
Walter Caliaro | Gitarre | |||
Nik Mazzucconi | Bass | |||
Francesco Jovino | Schlagzeug | |||
Gastmusiker | ||||
Bob Harris | Gesang | |||
Roberto Tiranti | Gesang | |||
Jgor Gianola | Gitarre | |||
Carsten Schulz | Gesang | |||
| ||||
![]() | ![]() | |||
01. Distant Voices | 06. My Revenge | |||
02. Another Paradise | 07. What I've Never Seen | |||
03. Lonely | 08. What A Feeling | |||
04. Edge Of Life | 09. Eye Of The Storm | |||
05. I Won't Call You | 10. Against The Wall | |||
![]() |
Das Jahr 2010 ist kaum ein paar Tage alt und schon dreht sich das erste Kleinod in meinem CD-Player. EDGE OF FOREVER (von denen ich zu meiner Schande zuvor noch nie gehört hatte) haben schon zwei CDs veröffentlicht und schicken sich mit Album Nummer Drei nun an, ganz groß durchzustarten. Denn das Material auf “Another Paradise“ ist feinster AOR oder Melodic Rock der absoluten Spitzenklasse.
Dabei ist mir zumindest der nominelle Band-Leader Alessandro Del Vecchio von dem phantastischen MOONSTONE PROJECT wohl bekannt, zudem spielt er noch bei EDEN’S CURSE. Dass der Keyboarder aber auch ein durchaus überzeugender Sänger ist war mir dann doch wieder neu. Und das stellt Del Vecchio auch auf “Another Paradise“ zum ersten Mal bei EDGE OF FOREVER unter Beweis. Er ist sicher kein James Christian (HOUSE OF LORDS), aber ich habe in der Vergangenheit schon viel schlechtere Sänger gehört.
Die Musik bewegt sich irgendwo zwischen den HOUSE OF LORDS, GIANT, TYKETTO und EUROPE. Dabei steht das Keyboard nicht so sehr im Vordergrund, wie dies zu befürchten gewesen wäre (hat doch Alessandro Del Vecchio so gut wie alle Songs des Albums geschrieben). Stattdessen teilt sich das Tasteninstrument das Spotlight mit der exzellenten Gitarrenarbeit von Walter Caliaro. Der Rest der Band macht seinen Job zwar nicht besonders auffällig, aber gerade bei näherem Hinhören zeigt sich auch hier die Qualität der Musiker.
Auf “Another Paradise“ bieten EDGE OF FOREVER starke Melodien, bombastische Chöre ohne jeden Kitsch (den man den italienischen Bands ansonsten häufig nachsagen kann), tolle Instrumentalarbeit und sehr gute Songs. Anspieltipps sind hier der Titeltrack, das fast schon TOTO-eske Lonely, das mit einem coolen Gitarren-Riff brillierende My Revenge und das abschließende Against The Wall.
Besonders positiv fällt auch auf, dass EDGE OF FOREVER mit What I’ve Never Seen auch nur eine waschechte und zudem sehr geschmackvolle Ballade auf “Another Paradise“ präsentieren. Denn auch wenn I Won’t Call You balladesk beginnt, so nimmt das Stück in der zweiten Hälfte doch Fahrt auf.
Als etwas fragwürdig könnte man die Entscheidung ansehen, mit What A Feeling eine Cover-Version des “Flashdance“-Klassikers aufzunehmen. Die gebotene Version ist zwar nicht schlecht, gehört aber eher in die Kategorie “ganz nett“ und fällt damit im Vergleich zum eigenen Material der Band etwas ab.
In den 1980er Jahren wäre der Band mit diesem Album sicherlich der große Durchbruch gelungen, heute wird die Schar derer, die sich an “Another Paradise“ erfreuen dürfen sicherlich nicht so riesig sein, aber das Vergnügen an diesem hervorragenden und rundum gelungenen Album schmälert das in der Gegenwart in keinster Weise.