No One's Words, InsideOut Music, 2008 |
Omer Ephrat | Guitars, Keyboards & Flute |
Lior Seker | Vocals |
Gili Rosenberg | Bass |
Tomer Z | Drums |
Gäste | |
Daniel Gildenlow | Vocals |
Petronella Nettermalm | Vocals |
Produziert von: Ephrat | Länge: 59 Min 41 Sek | Medium: CD | |
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01. The Show | 04. Blocked |
02. Haze | 05. The Sun Of Damage Done |
03. Better Than Anything | 06. Real |
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Wer in Israel bislang nach bekannteren Vertretern aus dem Bereich des Progressive Rocks gesucht hat, der wird in der Regel kaum fündig geworden sein. Am ehesten wäre hier noch BLACKFIELD zu nennen, das Poprock-Projekt von Aviv Geffen und PORCUPINE TREE - Progressivrocker Steven Wilson.
Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Musiker und Techniker von EPHRAT bei ihrem aktuell erschienenen Debut aus dem erweiterten Dunstkreis genau dieser Band zusammensetzen.
Tomer Z wird den meisten BLACKFIELD-Kennern als Schlagzeuger bereits bekannt sein, Steven Wilson selbst übernahm das Mixing und Mastering von "No One's Words" und mit Petronella Nettermalm und Daniel Gildenlow durften gleich zwei langjährige Freunde Leadgesang beisteuern.
Die musikalischen Parallelen zu BLACKFIELD sind jedoch eher gering. Mit 6 Stücken auf 60 Minuten Gesamtlänge wird hier einerseits das gegenteilige Konzept zu BLACKFIELD, Songs kurz und knackig zu halten, verfolgt, andererseits sind die Kompositionen sowieso ausschließlich aus der Feder von Omer Ephrat, der eben nicht aus der o.g. Prog-Familie stammt.
Die stilistische Grundlage von EPHRAT bildet der Progrock der späten 70er und der frühen 80er Jahre, wobei die vier Israelis und ihre Mitstreiter sich auch nicht scheuen, moderne Elemente, wie zum Beispiel Samples, und diverse Musikstile einzubauen.
In The Show werden z.B. durch den mehrstimmigen Gesang Erinnerungen an KING's X wach, während das Ende des Stückes von den Harmonien her frappierend der Schlusssequenz von METALLICAs "Call Of Ktulu" ähnelt.
Das darauffolgende Stück Haze beinhaltet stattdessen Noise- und Fusionelemente. Da passt dann auch der Leadgesang der PAATOS- Sängerin Petronella Nettermalm wie die Faust auf das Auge.
Bei allem Abwechslungsreichtum sei allerdings gesagt, dass das eine oder andere Stück doch ein Sekündchen kürzer hätte ausfallen können. Dies wird insbesondere bei dem 19-Minüter Real deutlich. Bei dem Versuch, ein neues Referenzwerk des Progressivrocks zu schaffen, hat man wohl hauptsächlich die Uhr im Auge gehabt. Der Gitarrenpart in der Mitte des Tracks ist deutlich zu lang ausgefallen und sorgt dafür, dass man von dem Song auf Dauer eher gelangweilt wird.
Dies ist jedoch so ziemlich das einzige Manko von "No One's Words", das schon aufgrund mangelnder Konkurrenz zur neuen Duftmarke des israelischen Progressiv-Rocks wird.
Kay Markschies, 26.08.2008