Ian Hunter Live At Rockpalast, MIG, 2011 |
Ian Hunter | Vocals, Guitar, Piano | |||
Mick Ronson | Guitar, Mandolin, Vocals | |||
Martin Briley | Bass | |||
George Meyer | Keyboards | |||
Tom Mandel | Keyboards | |||
Tom Morongiello | Guitar | |||
Eric Parker | Drums | |||
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01. F.B.I. | 08. We Gotta Get Out Of Here | |||
02. Once Bitten Twice Shy | 09. Bastard | |||
03. Angeline | 10. All The Way From Memphis | |||
04. Laugh At Me | 11. Cleveland Rocks | |||
05. Irene Wilde | 12. All The Young Dudes | |||
06. I Wish I Was Your Mother | 13. Slaughter On 10th Avenue | |||
07. Just Another Night | ||||
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Äh, was war das noch mal für 'ne Rockpalast-Nacht? Ach so, ja, die mit ZZ TOP. Die Erinnerungen an den fulminanten Auftritt des texanischen Dreiers im Morgengrauen des 20. April 1980 sind noch lebhaft in Erinnerung. Joan Armatrading war auch noch am Start, seinerzeit schon ein richtiger Star und gut in Form. THE BLUES BAND zu Beginn, oh, hmmh, kann ich mich nicht wirklich dran erinnern. Da hab ich mich wohl noch um Bier und Erdnüsse gekümmert.
Genau, und die Ian Hunter Band feat. Mick Ronson, die mir damals kaum geläufig waren. Wer hatte seinerzeit schon 'ne Platte von Ian Hunter im Regal? Also, in meinem Bekanntenkreis niemand. Klar, mann wusste, dass der Lockenkopf einst bei MOTT THE HOOPLE mitgewirkt hatte und diesen einen großen Hit mit dem von David Bowie geschriebenen All the young dudes auf der Habenseite verbuchen konnten. Tja, und Mick Ronson wiederum kannte man als Gitarrist von Bowie. So weit, so gut.
In der Rückschau wirkt das Konzert der Ian Hunter Band, das mir damals recht gut gefallen hat, eher bescheiden. Was jedoch nicht unbedingt am dargebotenen Songmaterial lag, das seine Strahlkraft immerhin auf dem im gleichen Jahr erschienenen "Welcome To The Club"-Live-Album zur vollsten Entfaltung brachte, sondern eher am bescheidenen, indifferenten und mies gemixten Gesamtsound. Okay, sämtliche Rockpalastnächte litten rückblickend unter ihrem schmalbrüstigen Sound, was jedoch den bescheidenen technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit geschuldet war. Doch innerhalb des vorliegenden DVD-Stereomix fehlt mir offen gestanden die nötige Transparenz, um diese sage und schreibe siebenköpfige Band stimmig aufzulösen. Alles klingt irgendwie mulmig und ein wenig breiig. Schade eigentlich, denn die Combo scheint prinzipiell ganz gut in Form.
Zusätzlich nervt die Tatsache, dass Mick Ronsons Gitarre öfters mal 'out of tune' gerät, was bei einem Song wie dem siebenminütigen Bastard schon ziemlich abtörnt. Das mag kleinkariert klingen, mindert in der Summe aber den Genuss eines gar nicht mal so schlechten Konzerts. Im historischen Kontext mag dieser Gig der Ian Hunter Band als einer der Rockpalast-Höhepunkte gehandelt werden, ganz nüchtern und mit 31 Jahren Abstand betrachtet, schwingt sich dieses Konzert (zumindest bei mir) sicherlich nicht zu ruhmreicher Größe auf. Eines jener Konzerte, die man sich aus sentimentalen Gründen gerne mal wieder ansieht, aber gewiss nicht auf Dauerrotation im DVD-Player gehen wird.