The Kinks

Lola Versus Powerman And The Moneygoround, Part One

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 10.12.2020
Jahr: 2020
Stil: Rock
Spiellänge: 106:50
Produzent: Raymond Douglas Davies

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Plattenfirma: BMG


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
Disc 1 - Original Album (2020 Remaster):
01. The Contenders
02. Strangers
03. Denmarkt Street
04. Get Back In Line
05. Lola
06. Top Of The Pops
07. The Moneygoround
08. This Time Tomorrow
09. A Long Way From Home
10. Rats
11. Apeman
12. Powerman
13. Got To Be Free
Alternate Versions:
14. Lola (Mono Single Mix)
15. Apeman (UK Mono Single Mix)
16. Rats (Mono Single Mix)
 
17. Powerman (Mono Mix)
18. Apeman (Alternate Version Stereo)
Disc 2 - Alternate Versions & Mixes:
01. The Contenders (Instrumental)
02. Strangers (2020 Stereo MIx)
03. Anytime
04. The Good Life (2012 Alternate Mix)
05. Get Back In Line (Live Version)
06. Lola (Ray Davies & Band)
07. Top Of The Pops (2020 Mix)
08. The Moneygoround (Alternate)
09. This Time Tomorrow (Alternate Take, 2020 Mix)
10. A Long Way From Home (Live Austin city Limits, 2006)
11. Rats (2020 Mix)
12. Apeman (US Mono Single Mix)
13. Powerman (2020 Mix)
14. Marathon (Edit)
15. Got To Be Free (Edit)
Musiker Instrument
Ray Davies Lead Vocals, Guitar, Harmonica, Keyboards
Dave Davies Lead Guitar, Vocals, Banjo
John Dalton Bass, Backing Vocals
Mick Avory Drums, Percussion
John Gosling Keyboards, Piano, Organ

Eine Karriere, wie die der KINKS hätte sich niemand ausdenken können. Hätte es jemand getan und ein Buch oder einen Film (eher eine Serie...) daraus gemacht, die Story wäre als völlig unglaubwürdig abgetan worden.

Wie einfach wäre es für einen genialen Songschreiber wie Ray Davies gewesen, dann und wann eine Hit-Single aus dem Ärmel zu schütteln und von seinem Bruder Dave, an der Gitarre, ein ansprechendes Riff drüber hauen zu lassen? Oft genug haben sie es bewiesen. Aber querschädelige Nord-Londoner, die sie nun einmal waren, wäre das ja viel zu einfach gewesen.

So hangelte man sich lieber von einer Misere zur nächsten und machte meist das, was man eigentlich nicht machen sollte, wenn man eine erfolgreiche Band sein will. Dass es trotzdem zum Weltruhm reichte, spricht einmal mehr für die besondere Qualität.

Nachdem man es geschafft hatte ein mehrjähriges Auftrittsverbot in den Staaten zu bekommen (zur besten Zeit, von 1965 - 1969), liefert die Band unter der Fuchtel von Ray mehrere Konzeptalben ab, die durchaus hochgelobt und anerkannt sind. Auch 1970, man hatte gerade wieder angefangen sporadisch in Amerika zu touren, stand ein weiteres Konzeptalbum an: “Lola Versus Powerman and The Moneygoround, Part One“ (Albumtitel sind auch so eine Spezialität der KINKS).

Am 27. Oktober 1970 wurde das achte Studioalbum der Band veröffentlicht, was sich logischer Weise nun zum 50. Mal jährt und eine entsprechende Jubiläumsvariante auf den Plan ruft. Über die Jahre gab es mehrere Wiederveröffentlichungen. Zuletzt 2014 im Package mit dem Nachfolgealbum „Percy“. Dem Anlass gemäß hat man aber jetzt die bisher wohl schönste Neuauflage kreiert. Das geht von der einfachen CD bis zum “Limited Edition, Deluxe 10” Slipcased Book-Pack”.

Mir liegt die Doppel-CD vor und hat auch schon was. Zunächst einmal ein Hardcover-Buch-Einband mit mehrseitigem Booklet und den beiden CDs, die sich erfreulich unumständlich herausfischen lassen.

CD 1 birgt natürlich zuerst das Original-Album, welches man gehörig remastert hat, sodass das ziemlich frisch klingt. Als echte englische Hillbillies beginnt man The Contenders mit Dave am Banjo und Ray mit breitem Cowboy-Akzent, wechselt aber alsbald in den härter rockenden Bereich. Seinen Anteil daran hat der neu hinzugekommene John Gosling an den Tasten.

Wie so oft, bei den KINKS, scheint fast jeder Song Hitpotenzial in sich zu bergen, aber scheitert dann an der nicht konsequenten Umsetzung. Wie bei Dave Davies' Strangers. Da fehlt doch wahrlich nicht viel zum Ohrwurm. Andererseits lieben die Fans die Band wegen solcher Titel.

Wo andere Bands Erfolg mit Songs über Frauen, Alkohol und Trips hatten, eckte Ray Davies lieber damit ab, dass er Gewerkschaften, Verlage und überhaupt alles was im Mangement-Bereich tätig ist abwatscht. Songs wie Denmarkt Street, Get Back In Line und The Moneygoround seien hier genannt. Ab und an war aber eben der Geniestreich dabei. In diesem Falle: Lola. Die Kombination von National-Steel-Guitar und Martin-Akustikgitarre sorgte für den Sound der Eröffnungsakkorde und danach fügte sich alles zusammen. Interessanter Weise war das Problem (es geht nicht ohne, bei den KINKS!), der Hinweis auf Coca-Cola und nicht der kontroverse Text. Außer in Australien, da wurde die Single auf den Index gesetzt.

In Top Of The Pops wartet Dave Davies mal wieder mit einem herrlich rockenden, dreckigen Riff auf und singt diesen Song auch, während sich Ray in A Long Way From Home wieder einmal der Melancholie über seine nach Australien ausgewanderte Schwester hingibt. Rats beeindruckt mit einem für die damalige Zeit sehr innovativen Sound und erinnert gleichzeitig an die psychedelischen 60er.

Zweiter Hit des Albums, war das karibisch angehauchte Apeman. Auch hier ist die Dobro (bzw. National-Steel-Guitar) zu hören. Ein unwiderstehlicher Ohrwurm! Auch Powerman weiß reichlich Psychedelica auf, bevor man mit Got To Be Free wieder Richtung Country einbiegt.

Die erste CD hält noch Mono-Mixe bereit, wie die Single-Ausgabe von Lola (hier natürlich mit “Cherry-Cola“ im Text), bzw. Apeman in zwei Versionen. Schön zu hören, wie ein Song ganz anders klingen kann, nur durch kleine Änderungen beim Abmischen.

Und davon kann man sich auch anhand der zweiten CD überzeugen, auf der es einen ganzen Schwung alternativer Versionen und Mixe gibt. Da kann man sich bei The Contenders wie mit im Studio fühlen, sich die Songs gönnen, die es damals nicht aufs Album schafften, wie das boogie-rockende The Good Life. Eine Live-Fassung von Get Back In Line, aufgenommen bei einem Weihnachtskonzert 1977 (klingt auch so...), Lola, ebenfalls Live, 2010 mit seiner Solo-Band und dem dänischen National-Chamber-Orchestra sowie eine Vokal-Ensemble. Rockt entgegen der Vermutung gar nicht mal schlecht.

Neben den neueren Abmischungen von Titeln ist für Fans sicher noch der Live-Mitschnitt von A Long Way From Home, vom 2006er Austin City Limits Festival interessant. Mir gefällt auch hier besonders der 2020 Mix von Rats (dass mir der Song bisher nie so aufgefallen ist?!).

Apeman ist auch als US Mono Single Mix ein Genuss und am Schluss gibt’s noch zwei Songs, die Ray eigentlich für die BBC Fernsehserie “The Long Distance Piano Player“ geschrieben hatte, in der er selbst auch mitspielte. Gut, das hat mehr historischen Wert, wenngleich Got To Be Free ja dann doch auf dem Album landete.

Nicht nur wegen der beiden Hit-Singles ist “Lola“ ein Klassiker und wer es noch nicht in seiner Sammlung haben sollte, für den bietet sich hier der größtmögliche Anreiz.

 

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