Trilobite, Eigenvertrieb, 2006 | ||||
Mark Lewis | Vocals, Guitars, Piano, Pump Organ, Harmonica | |||
Michelle Collins | Vocals | |||
Sasha Perrin | Cello, Pump Organ, Jaw Harp | |||
Mark Weaver | Trombone, Tuba | |||
Dave Gutierrez | Banjo, Mandolin, Pedal Steel | |||
Brett Davis | Tenor Banjo, Classical Guitar | |||
Hilary Schacht | Violin | |||
Alicia Ultan | Viola | |||
Michael Grimes | Upright Bass | |||
Dan Stouffer | Percussion | |||
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1. Pumpkin Farmer | 6. Snakeriver | |||
2. Hunky Kentuckian | 7. Let's Hope For Esperanza | |||
3. A Man Of God | 8. Samsara | |||
4. The Ledge | 9. Charlemagne The Great | |||
5. Caves Of Burgundy | 10. Lucky Toes | |||
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Zu der Musik von TRILOBITE könnte man Zöpfe flechten, so lange Haare hat kein Mensch. Mann könnte sich auch einen Bart stehen lassen und irgendwann aussehen wie Rübezahl. Frau könnte derweil ein Tischtuch häkeln, für eine Tafel an der eine ganze Hochzeitsgesellschaft Platz hat. Warum das alles? Nun, weil die Zeit dazu plötzlich da ist.
Knapp 40 Minuten sitzt man auf einem alten Schaukelstuhl in der Abenddämmerung und lauscht Geschichten wie sie alte Frauen erzählen; ein bisschen skurril, ein wenig absurd.
Da draußen, wo mutmaßlich noch Aberglaube herrscht, geschehen seltsame Dinge, die am besten in Songs mit Titeln wie Pumpkin Farmer oder Hunky Kentuckian aufgehoben sind.
Dazu müssen dann selbstredend Banjo und Mandoline, Violine und Cello, Pump-Orgel und Tuba, Pedal Steel usw. usf. polkaesken Folk hinlegen, ein bisschen antiquiert, ein bisschen zeitlos und ganz unbedingt ordentlich verschroben.
Die Frauen flechten Zöpfe und häkeln Decken, und die bärtigen Männer singen die Geschichten der alten Frauen zu beinah in Vergessenheit geratenen Melodien: "Sumpy tells the story of the man who was found / with his son's boot in his hand / and his legs jammed into the rock".
Ein schrulliges Völkchen scheint das zu sein, in Albuquerque, New Mexico, wenn man TRILOBITEs selbstbetiteltes Album als Brennglas nimmt. Aber Geschichten haben sie zu erzählen, da nehmen wir doch gerne einen Moment im Schaukelstuhl Platz und vergessen, dass die Musikwelt hinter der Veranda längst lieber vom großen Spektakel lebt.