Victor Wainwright

Memphis Loud

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 30.04.2020
Jahr: 2020
Stil: Blues, Soul
Spiellänge: 57:49
Produzent: Dave Gross & Victor Wainwright

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Plattenfirma: Ruf Records


Redakteur(e):

Epi Schmidt


s. weitere Künstler zum Review:

Thorbjørn Risager

Titel
01. Mississippi
02. Walk The Walk
03. Memphis Loud
04. Sing
05. Disappear
06. Creek Don‘t Rise
 
07. Golden Rule
08. America
09. South End Of North Bound Mule
10. Recovery
11. My Dog Riley
12. Reconcile
Musiker Instrument
Victor Wainwright Vocals, Piano, Hammond B3, Electric Piano
Billy Dean Drums, Percussion, Vocals
Terence Grayson Bass, Vocals
Pat Harrington Guitar, Vocals
Mark Earley Baritone Sax, Tenor Sax & Clarinet
Doug Woolverton Trumpet, Flugelhorn
Dave Gross Guitar, Vocals, Percussion

Ja, auch auf Victor Wainwrights neuem Album ist es wieder ein Zug, der das Coverbild dominiert. Zum einen firmiert das Ganze ja eigentlich unter VICTOR WAINWRIGHT AND THE TRAIN und zum anderen demonstriert so ein Dampfross wohl am ehesten den Drive in der Musik des ausgezeichneten Musikers.

Auch das Vorgängeralbum von 2018 zierte eine Lok und mittlerweile baumelt da auch eine Grammy-Nominierung dran. Wie auch Wainwright selbst bereits Auszeichnungen für sein ausgezeichnetes Piano-Spiel erhalten hat.

Letztlich führt “Memphis Loud“ den begonnenen Weg fort, bzw. um bei der Eisenbahn zu bleiben: Werden die Schienen weiter verlegt. Und Dampf ist bereits im Kessel, sodass es in Memphis mit einem munteren Boogie losgeht und sich zu dem treibenden Pianospiel schnell ein paar soulhaltige Bläser und Background-Stimmen gesellen. Hat was von dem Flair, das ein Thorbjorn Risager in unseren Breiten gern verbreitet. Das ist viel Gefühl und Liebe dabei, was man hört und spürt. Bereits dieses Song steht für das “Sammelsurium“, welches das Ganze Album durchzieht.

Und mit Walk The Walk geht‘s ähnlich weiter. Auch hier pumpt und treibt Wainwrights Piano-Spiel unnachgiebig voran, sodass der Rest eigentlich nur auf diesen Zug aufspringen muss. Ohne deren Leistung schmälern zu wollen, denn was da an Qualität hintendran steht, hört man auch bei jedem Ton. Ein bisschen erinnert mich diese Truppe auch an Little Steven und seine „Disciples of Soul“, die ja auch in den letzten Jahren mit ein paar tollen, Soul-getränkten, Alben geglänzt haben.

Und hier geht‘s  auch ganz klar wieder in diese Richtung. Das hat die unbekümmerte Freude der 50er, den ausgereiften Soul der 60er, ebenso, wie den zeitlosen Charakter einer eingeschworenen “Zirkus-Truppe“, die sich an allen Ecken und Enden ergänzt. Da schlendern ein paar New Orleans-mäßige Bläser um die Ecke, um gleich darauf von einer grellen E-Gitarre in Empfang genommen zu werden, oder von dem galoppierenden Piano Beine gemacht zu bekommen.

Der Titelsong gerät zum reinsten Pino-Parforceritt, während das folgende Sing uns zum Jazz ähnlicher der bekannten Begräbnis-Paraden in Louisiana geleitet. Einmalig, wie die verschiedenen Blasinstrumente ineinandergreifen und und Victors Gesang angeführt werden. Warum muss ich jetzt eigentlich an “Easy Rider“ denken?

Creek Don‘t Rise  hat durchaus etwas von großen Songs von Springsteen zu Zeiten von “The River“ und “Born To Run“. Golden Rule erinnert an die pulsierenden R&B-Nummern aus den 60er Jahren, wie sie ein, sagen wir, Ray Charles präsentierte. Es geht aber auch ruhiger, balladesker, wie in America, in dem der farbige Soul-Sänger Nick Black als Gastsänger ans Mikro tritt und Monster Mike Welch ein paar Gitarrenparts beisteuert.

Zu meinen Favoriten gehören das ursprünglich-rootsige South End Of A North Bound Mule und das finale Reconcile, mit seinem “Love In Vain“-Charme und äußerst geschmackvoll gespielten und gesetzten Instrumentalparts. Allein dieser letzte Song muss als dicker Anspieltipp genannt werden. Sollte nicht verwundern, wenn auch dieses Album auf ein paar Auszeichnungen schielt.

 

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