J.C. Cinel

Where The River Ends

( English translation by Google Translation by Google )

CD-Review

Reviewdatum: 21.07.2024
Jahr: 2024
Stil: Rock
Spiellänge: 68:26
Produzent: J.C. Cinel

Links:

J.C. Cinel Homepage


Plattenfirma: Andromeda Relix


Redakteur(e):

Epi Schmidt

Titel
01. City Lights
02. Oblivion
03. Feel Like Prisoners
04. Windmare /Red-handed
05. Asylum 22
06. Burning Flame
 
07. How Far We Shine
08. Karakal (Lost In Shangri La)
09. Strangers
10. Thank God I Was Alone
11. Which Side Are You On
12. Where The River Ends
Musiker Instrument
J.C. Cinel Lead and Background Vocals, Acosutic Guitar, Lead and Rhythm Electric Guitars, Dobro,Harmonica
Davide Dabusti Lead and Rhythm Electric Guitars, Background Vocals
Andrea Toninelli Lead and Rhythm Electric Guitars
Marco Lazzarini Drums
Roberto Tassone Drums on 'How Far We Shine'
Paolo 'Apollo' Negri Hammond Organ, Fender Rhodes, Moog
Gianni Grecchi Bass on 'City Lights'
Daniele Tosca Bass

Es ist schon ein paar Jahre her, dass J.C. Cinels 2012er Album The Light Of A New Sun nicht nur mich, sondern auch den Kollegen Masuch ziemlich beeindruckt hat. Seither hat sich Tonträger-mäßig nicht so viel getan, beim Italiener, gleichwohl blieb er live sehr aktiv.

Und kaum sind 12 Jahre vergangen, gibt’s tatsächlich ein neues Album. Sehr erfreulich, dass Lead-Gitarrist Davide Dabusti noch mit von der Partie ist. Ja, woran fehlt es bei bei J.C. Cinel? Daran, dass er einfach nicht einsehen will, dass die 70er Jahre doch eigentlich längst vorbei sind? Daran, dass die Leute doch keine Musik, im Stile von DEEP PURPLE oder JETHRO TULL hören wollen? Daran, dass er sich partout nicht den Soundvorstellungen der aktuellen Zeit unterordnen will?

 

Das alles dürfte ihm (ebenso wie mir) ziemlich am Allerwertesten vorbeigehen. Und so startet auch “Where The River Ends“ mit einem kernigen HUMBLE PIE-Gedächtnis-Riff und leitet City Lights in einen southern-gefärbten Blues Rock (oder einen bluesigen Southern-Rock?), der gut schiebt und gleichzeitig ins Ohr geht. Auch das Riff zu Oblivion hat man irgendwo schon mal gehört und hätte man der Orgel etwas mehr Platz eingeräumt, wäre die Ähnlichkeit zu mittelspäten 70er Jahre DEEP PURPLE noch ähnlicher. Insgesamt geht es etwas funkiger, progressiver zu, was die Spannung oben hält. Ja, auch AC/DC haben bei Teilen von Feel Like Prisoners Pate gestanden, das ansonsten sehr abwechslungsreich angelegt ist und wieder stark an die großen Jahre des Hard Rocks erinnern.

 

Eine Akustikgitarre gehörte in jenen beschworenen Jahren dazu. Würde die Stimme von Ann Wilson aus dem Intro von Mindmaze/Red-Handed auftauchen, würde das so wenig verwundern, wie die Stimme von Roger Waters, wäre das der Fall, im weiteren – härteren – Verlauf des Songes. Dürfte live ein ziemlicher Kracher werden. Für die Straight-Rocker geht’s danach wieder richtig gut zur Sache. Schon das Intro zu Asylum setzt so ziemlich jedes Körperteil in Bewegung und die Slide-Gitarre unterstützt den Boogie-Charakter der Nummer noch mehr. Am langsamen, teils fernöstlich anmutenden, Aufbau von Burning Flame sollte man sich nicht stören, denn die Nummer steigert sich in ihrem fast neunminütigen Verlauf immer mehr, bis sie langsam wieder abflaut. Sehr interessant gemacht.

 

Überhaupt hat es J.C. nicht so sehr mit kurzen Songs. Es sei denn, so ein Akustikinstrumental, wie Karakal (Lost In Shangri-La). Ansonsten geht selten was unter fünf Minuten. Er entstammt halt eine Zeit, in der man sich beim Musikhören noch.. ja, genau: Zeit genommen hat, nicht durch Streaming-Dienste gezappt ist und Gitarristen sich die Bälle (bzw. die Soli) noch zugeworfen haben. Und deswegen sollte man auch die Finger von der Skip-Taste lassen, denn, wie sich Songs wie Strangers in ihrem Verlauf entwickeln, das hat fast schon Cinema-Charakter. Progressiv angehauchte Rockfans sollten da ruhig mal reinhören. Das einzige, was mir beim durchlesen der Texte (ja, sind im Booklet lesbar abgedruckt) auffällt, dass es selten so richtig euphorisch wird und eine gewisse Melancholie mitschwingt. Nun, ist halt nicht immer lustig im Leben und Titel, wie das WHITESNAKE-mäßige Thank God I'm Alone machen trotzdem Spaß. Auch wegen der Mundharmonika und der Slide-Gitarre.

 

Which Side Are You On, mit seinen zweistimmigen Gitarren, schlägt die Brücke von manch britischer Hard Rock-Band (da fallen uns etliche ein, die ebenfalls mit zwei harmonierenden Gitarristen besetzt waren) zum Southern Rock auf der anderen Seite des großen Teiches. Das fast epische Where The River Ends beendet dann eine Scheibe, die hüfttief im 70er Hard Rock – mit all seinen Facetten – steht und damit eigentlich eher den Titel “Where The River Starts“ verdient hätte.

 

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